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Die Ökobilanz

Alles beginnt mit einer Entscheidung und ist damit ein sehr wichtiger Schritt in einer Ökobilanz, der häufig eher stiefmütterlich behandelt wird.

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Danach werden Nutzen und Funktionen des Produktes festgelegt und der grundsätzliche Lebensweg eines Produkts, beginnend bei der Rohstoffgewinnung und endend mit der entsprechenden Entsorgung, definiert. Außerdem werden Wechselbeziehungen mit anderen Stoffen berücksichtigt, Annahmen und Einschränkungen festgelegt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Definition der sog. funktionellen Einheit. Darunter versteht man die produktspezifische Größe, auf die nachher die Umweltwirkungen bezogen werden.

Hierzu gehören die Ursachen, die durch den stofflichen Aufbau eines Produktes, die Treibhauseffekte, den Ozonabbau und den Sommersmog, Versauerung und Überdüngung bei der Rohmaterialherstellung, Transport, Lohnarbeit und der Entsorgung verantwortlich sind. Diese Ursachen und Bedingungen werden in einer sog. Sachbilanz mit quantitativen Aussagen über den eben erfassten Produktlebensweg gemacht. Dazu werden die Ressourcenverbräuche (Eingangsinformationen, Inputs) dem Nutzen (funktionelle Einheit) bzw. den damit zusammenhängenden Emissionen (Ausgangsgrößen, Outputs) gegenübergestellt. Die Sachbilanz ist an sich ein rein deskriptives (beschreibendes) Modell ohne jegliche Wertung. Allerdings beinhaltet jede Sachbilanz implizite Wertungen, die sich aus den vorher definierten Systemgrenzen und Einschränkungen ergeben.

Eine sog.  Wirkungsabschätzung teilt anschließend die Ergebnisse der Sachbilanz nach wissenschaftlich basierten qualitativen Gesichtspunkten in verschiedene Wirkungskategorien ein und zeigt beispielsweise die Relevanz verschiedener Emissionen für den Treibhauseffekt oder zur Bildung des Ozonlochs. Das Ergebnis der Wirkungsabschätzung sind eine Anzahl (üblicherweise 5–10) quantitativer Umweltauswirkungen, die ein Produkt verursacht (z. B. Beitrag zum Treibhauseffekt, zum sauren Regen, zum Ozonloch usw.).

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Dieser Schritt beinhaltet eine Bewertung, einerseits durch die Auswahl der Wirkungskategorien an sich und andererseits durch die Auswahl der Emissionen, die einer gewissen Wirkungskategorie zugerechnet werden oder eben nicht. In der Auswertung werden für das Ergebnis wichtige Parameter (z. B. einzelne Lebenswegabschnitte oder Wirkungskategorien) identifiziert, es erfolgen Konsistenz-, Vollständigkeits- und Sensitivitätsanalysen. Aus diesen Aspekten kann man schlussfolgern, dass eine Ökobilanz großes Potential als Entscheidungshilfe für Produzenten und Verbraucher besitzt. Sie ist ein aussagefähiges und oft entscheidendes Instrument für die Bewertung der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit von Produkten. Zumeist werden Ökobilanzen mit Hilfe von Software erstellt. Das EU Joint Research Center hat eine Liste zusammengestellt.


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